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Wenn die Evakuierungsbusse kommen…

Selbst 30 Jahre nach dem Unglück in Tschernobyl wird immer noch ziemlich unwürdig über Opferzahlen gestritten. Die Bewohner in der Nähe des Kernkraftwerkes wurden damals erst zwei Tage nach dem Super-GAU evakuiert.

Der Reaktor gerät außer Kontrolle: Während Prypjat schläft, kommt es zu einer gewaltigen Explosion. Die über 1000 Tonnen schwere Abdeckplatte des Reaktors wird in die Luft gesprengt. Ein enormer Dampfstoß schleudert tonnenweise Uran und Graphit in die Umgebung. Aus dem klaffenden Loch schießt ein Feuerstrahl, die Hitze reißt hochradioaktive Spaltprodukte über tausend Meter hoch in die Luft. Der radioaktive Fallout wird 100 Mal so groß sein wie in Nagasaki und Hiroshima.

30 Stunden nach dem Unfall, treffen plötzlich 2700 Busse in der Stadt ein. Alle Menschen sollen evakuiert werden. Die Einwohner von Prypjat bekommen zwei Stunden Zeit, um ihre Sachen zu packen. Um Panik zu vermeiden, sagt ihnen keiner, wie schlimm die Lage wirklich ist.

Innerhalb von dreieinhalb Stunden sind die Einwohner von Prypjat evakuiert. Sie werden nie wieder zurückkehren. Sie waren einer Strahlung ausgesetzt, die in den kommenden Jahren bei vielen von ihnen tödliche Krebsleiden hervorrufen wird. In den nächsten Monaten schickt Moskau Hunderttausende zum Reaktor, um hochverstrahlten Bauschutt zu entfernen und eine Hülle um den zerstörten Block zu bauen. Sieben Monate nach der Explosion ist er dicht. Von dieser Katastrophe wird sich das Land trotzdem nicht mehr erholen…

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Rico Mark Rüde

Als begeisterter Schleicher(Urbexer) treibt es ihn seit 2002 an die entlegensten Orte, die vielen nicht einmal bewusst sind, obwohl man jeden Tag daran vorbei läuft, oder fährt. Er hält alles fotografisch fest und in diesem Blog wird dies dann, ergänzt durch Recherchen und Texte zu einem neuen Artikel.

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