Frisch ↔ Lange Verlassen
Einmal kurz durchwischen ↔ Morbider Charme
Vandalismus ↔ Natürlicher Verfall
Leere Räume ↔ Viel zu entdecken
Schöne Weitwinkelmotive
Detailaufnahmen
Außenaufnahmen
Persönliche Wertung
Ein Ort, an dem ich immer wieder etwas neues entdecke. Ich komme gern hierhin. Das Gelände ist riesig, die Motive wollen nie enden und man kann es immer nett mit einem Familienausflug verbinden.
Das frühere Werk wurde 1901 von der damaligen „Rheinische Stahlwerke zu Meiderich bei Ruhrort“, später eine Tochter der Thyssen-Gruppe, gegründet. Die insgesamt fünf Hochöfen produzierten in ihren 84 Jahren 37 Millionen Tonnen Spezialroheisen – in der Regel als Vorprodukt für die Weiterverarbeitung in den Thyssen’schen Stahlwerken.
Die Hochöfen 3 und 4 wurden bereits 1968 bzw. 1970 abgerissen. Die Hochöfen 1 und 2 wurden 1982 stillgelegt, so dass nur noch der erst 1973 erbaute Hochofen 5 in Betrieb blieb. 1985 wurde dieser nach gerade mal zwölf Jahren Betriebszeit aufgrund von Überkapazitäten auf dem europäischen Stahlmarkt ebenfalls stillgelegt. Thyssen verlagerte die Stahlproduktion in die umliegenden, wesentlich größeren und moderner ausgerüsteten Hauptproduktionsflächen am Rhein (Werksteile Bruckhausen und Schwelgern, heute Teil von ThyssenKrupp Steel).
- Taucher entwickelten in dem mit 20.000 Kubikmeter Wasser gefüllten Gasometer, der bis 1920 auf der Bochumer Zeche Prinz Regent in Betrieb gewesen war, ein Trainingszentrum, das aufgrund seiner vielseitigen Unterwasserlandschaft von Hobbytauchern sowie Polizei und Feuerwehr genutzt wird.
- Der Deutsche Alpenverein errichtete in einem Teil der Erzbunkeranlage einen alpinen Klettergarten mit rund 400 Routen vom Schwierigkeitsgrad 2 bis 9, und in der Gießhalle von Hochofen 2 gibt es einen Höhenkletterparcours.
- Die Biologische Station Westliches Ruhrgebiet eröffnet 2005 in dem Gebäude der ehemaligen Probeentnahmestelle eine Dependance. Aufgaben im Park sind die wissenschaftliche Betreuung der Parkpflege, insbesondere der Pflege von Industrienatur in Kooperation mit der Parkverwaltung sowie die Durchführung von Umweltbildungsveranstaltungen für Schulen. Dazu Spezialangebot an Exkursionen im Park zur Flora und Fauna für Experten.
- Der ehemalige Hochofen 5 wurde bis zur Spitze begehbar gemacht. In einer Höhe von ca. 70 m hat man eine sehr gute Aussicht über die Stadt Duisburg bis in die benachbarten Städte hinein. Bei gutem Wetter ist der Düsseldorfer Fernsehturm zu sehen.
- Die ehemalige Kraftzentrale, die Gießhalle und der Gebläsehallenkomplex wurden im Rahmen der Entwicklung des Landschaftsparks saniert und zu multifunktionalen Veranstaltungsorten umgebaut. So erhielt die Gießhalle – die Abstichhalle des Hochofens 1 – eine Tribüne und ein Dach, hier findet im Sommer Open-Air-Kino statt. Das Dampfgebläsehaus wurde zu einem Schauspielhaus mit 500 Plätzen umgebaut. Im August 2010 fand in der ehemaligen Kraftzentrale die Rekonstruktion der Uraufführung von Gustavs Mahlers 8. Sinfonie (Sinfonie der Tausend) mit über eintausend Chorsängern und Musikern vieler Ruhrgebietsorchester statt. Ebenso wurde vom englischen Tänzer Akram Khan die deutsche Erstaufführung der Gruppenchoreografie Vertical Road inszeniert.
- Freitags, samstags und sonntags und an Feiertagen sind die Industrieanlagen mit Einbruch der Dunkelheit durch eine farbige Beleuchtung von Jonathan Park in Szene gesetzt.
- Es gibt Führungen für Kinder und Erwachsene bei Tag und Nacht. Hierzu ist eine Anmeldung im Besucherzentrum erforderlich. Gruppen können unter etwa zehn verschiedenen Führungen und Spielen wählen. Dem Besucherzentrum ist eine Fahrradvermietung angegliedert; weitere Radstationen finden sich entlang der Route der Industriekultur. Das Besucherzentrum bietet auch nähere Informationen zur Route der Industriekultur sowie Bücher, Postkarten und Mitbringsel zum Thema Ruhrgebiet.
- In der ersten Etage des Magazin-Gebäudes wurde eine Dauerausstellung zur Geschichte des Hüttenwerks eingerichtet.
- Eine weitere Landmarke des Landschaftsparks – neben den drei Schloten – ist das Windrad, das auch noch aus großer Entfernung zu sehen ist. Es ist über ein Getriebe mit einer Wasserpumpe verbunden und fördert über eine Schnecke das Wasser der Alten Emscher für die Bunkergärten. Durch die Sauerstoffanreicherung wird gleichzeitig die biologische Qualität des Wasserlaufs verbessert.
- Während der jährlich stattfindenden ExtraSchicht ist der Landschaftspark einer der zentralen Spielorte.